Geschichte der Mannesjugend im Bistum Fulda

Gründungsurkunde
Gründungskurkunde und Ikone der SMJ Fulda

Die ersten Jungmänner im Bistum Fulda scharten sich um Stadtpfarrer Hermann Schmidt (1895–1962), der von 1945 bis 1959 an der Stadtpfarrkirche St. Blasius in Fulda tätig war. Unter ihnen befanden sich z. B. der heutige Pfarrer Franz-Peter Breidbach und Dieter Bohl, vielleicht auch der spätere Kaplan Fiege und der heutige Schönstatt-Pater Gerold Langsch (in den USA tätig). Es muss wohl eine Gruppe von vier bis fünf Jungen gewesen sein, die sich - angeregt durch die Arbeit der Mädchenjugend - in den 50er Jahren (1953, 1954, 1955) regelmäßig getroffen haben. Damals war Schwester Hiltraude sowohl für die Mädchenjugend als auch für die Mannesjugend zuständig. Traditionell gab es durch die Arbeit der Schönstattschwestern immer mehr Mädchen- als Jungen-Gruppen. Zu einer der damaligen Mädchen-Gruppen gehörte Frau Waltraud Bohl, die heute im Familienwerk mitarbeitet und Schwester Ute, eine leibliche Schwester von Pfarrer Breidbach. Nach Franz-Peter Breidbach gab es lange Zeit keine Jungmänner in Fulda.

Gründungsurkunde

Pater Kentenich unterzeichnet Gründungsurkunde
Pater Josef Kentenich unterzeichnet die Gründungsurkunde der SMJ Fulda
Pater Kentenich im Kapellchen
Pater Josef Kentenich mit Jungmännern im Kapellchen

Einen Einschnitt bedeutete der Besuch von Pater Josef Kentenich bei der Schönstattfamilie des Bistums Fulda in Dietershausen. Hier unterzeichnete er am 22. Januar 1967 eine Urkunde, die mit Recht als Gründungs-Urkunde der Schönstatt-Mannesjugend im Bistum Fulda bezeichnet werden kann. Verwahrt wird sie bis heute vom jeweils amtierenden Diözesanführer der Mannesjugend. Franz-Peter Breidbach war beim Gründer Besuch als Diakon anwesend. Die Unterzeichner der Gründungs-Urkunde entstammten der ersten Jungmänner-Gruppe, die sich in Engelhelms gebildet hatte. Die Gruppe wählte als ihr Symbol einen Stein, der sie bzw. einzelne Mitglieder bei verschiedenen Anlässen und auf Reisen, u. a. bis nach Johannesburg in Südafrika, begleitete. 1968 nahmen die ersten Jungmänner an einem Zeltlager am Canisiushof in Eichstätt teil, 1970 am Zeltlager in Schönstatt.

70er Jahre

1970 gab es drei Jungmänner-Gruppen im Bistum: Homburg/Efze, Dietershausen und Fulda St. Elisabeth (hier war immer eine Jungmänner-Hochburg). In diesem Jahr stieß auch Rudolf Liebig aus Horas zu den Jungmännern. Die Gruppe Engelhelms existierte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Seit Beginn der 70er Jahre wurden die Jungmänner durch priesterliche Mitarbeiter begeleitet: Pater Abt, Pfarrer Breidbach, Pfarrer Brähler, Pfarrer Eufinger.

Bildstock als Neuanfang

Es ging in der nächsten Zeit mit den Jungmännern jedoch in einer Weise bergab, dass 1973 nur noch sieben Jungen übrig waren, die aus den drei genannten Gruppen stammten: Stefan Völler, Rudolf Liebig, Peter Pappert, Bernd Plappert aus Dietershausen, Bernhard Severin, Gerhard Schuster, Peter Werner aus Homberg. Diese errichteten im Jahre 1973 im Wald nahe Dassen einen Bildstock in der Nähe von drei Birken. Dort hatte 1967/68 schon einmal ein Bildstock gestanden, der jedoch zerstört worden war. Die drei Birken, von denen zwei zusammengewachsen waren, symbolisierten die drei Gruppen, die beiden zusammengehörigen Gruppen Dietershausen und Fulda und die Gruppe Homberg.

Natürlich wurden die drei Bäume auch mit der Allerheiligsten Dreifaltigkeit und der Dreimal Wunderbaren Mutter in Verbindung gebracht. Der Bildstock war in der typischen Rautenform errichtet, wie er in der Folgezeit in jedem Zeltlager gebaut wurde. Die Pflege des Bildstocks übernahm der Gruppenführer von Dietershausen, Bernd Plappert.

Die Jungen wollten wieder Gründergeneration sein, deshalb genügte ihnen die äußere Errichtung des Bildstocks nicht. Im April 1973 fuhren sie zusammen mit Jungen aus anderen Bistümern nach Cambrai; mittlerweile arbeitete von der Zentrale in Schönstatt Pater Nöthen bei den Jungmännern in Fulda mit.

Gruppenarbeit

1974 wurde erstmals ein Schönstatt-Priester aus der Diözese, Pfarrer Karl Eufinger, Standesleiter der Mannesjugend. Die Gruppenarbeit wurde intensiviert. Rudolf Liebig leitete beispielsweise die drei Gruppen Fulda-Horas, Fulda- St. Elisabeth und in Bachrain. In jene Zeit fällt die Mitarbeit von Rainer Weber, Ansgar Oswald, Harald Zentgraf, Wolfgang Paul und Christoph Vogel (Petersberg). In Petersberg existierte eine Gruppe, die sich von der Fuldaer Gruppe abgespalten hatte; es gab außerdem Gruppen in Eichenzell (Roland Dehler, Ulrich Schäfer), in Bad Hersfeld (Stefan Buß) und in Oberndorf (Klaus Desch, heute als Schönstatt-Pater in Nigeria tätig). Damals gab es insgesamt sieben bis acht Gruppen. Seit 1970 fanden regelmäßig eigene Zeltlager der Fuldaer Mannesjugend statt. Nur in einem Jahr fiel seitdem das Zeltlager aus.

MTA-Bild

Refugium Peccatorum
Refugium Peccatorum – MTA-Bild

1974 brachte Pfarrer Eufinger den Jungen ein MTA-Bild mit, das die Mannesjugend von nun an als Diözesanbild begleitete. Die Jungen eropferten (Quarz-) Steine für einen Rahmen. Die Krönung des Bildes fand auf dem Zeltlager im Jammertal (Bad Ems) statt. Nur durch geistliches Streben hat sich in jener Zeit etwas in der Mannesjugend bewegt.

Im Jahre 1975 fanden erstmals zwei Zeltlager statt (eines mit 70-75 Jungen, und eines mit ca. 30 Jungen). Immer wieder stellten sich die Jungen dem Anspruch, es müsse auch geistlich etwas geschehen (GTO, PE, Beichte). Zwischenzeitlich wurde sogar eine eigene Abteilung Homberg (mit Bad Hersfeld) gegründet, die dann jedoch schnell wieder einging. 1975 bis 1981 gab es ca. 120-140 Jungmänner. Rudolf Liebig leitete den KdV (Kreis des Vertrauens).

Das neue Jahrtausend

Der Anstoß zur Erneuerung des im Jahre 1999 völlig zerstörten Bildstocks kam von einigen Mitgliedern des Josefs- Kreises (vor allem von Rene Kohl, Benjamin und David Brähler). Kaplan Vonderau, der geistliche Mitarbeiter in diesem Kreis, besorgte im Provinz-Haus der Schönstatt-Schwestern in Dietershausen im Frühjahr des Jahres 2000 ein MTA-Bild, das während der Weltjugendtage in Rom u.a. den Segen Papst Johannes Pauls II. erhielt und die Gruppe auf allen Stationen begleitete.

Auf der Kreistagung vom 25. bis 27. August 2000 wurde am Samstag, dem 26. August, der Bildstock im Wald vom Josefs-Kreis wieder errichtet. Nach der Abendmesse um 19.30 Uhr gingen die Jungmänner mit Kaplan Vonderau zum Bildstock um seine Segnung vorzunehmen. Am folgenden Tag entstand auch das Kreisgebet.

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